Mit dem Jahr 2020 begann nicht nur ein neues Jahrzehnt, sondern auch eine neue Ära der sozialen Medien.
Bei dem Gedanken an die Zukunft, schießen vielen Menschen direkt die Vorstellungen von Hologrammen, die aus einem Handy-Bildschirm aufsteigen oder Geruchsübertragung durch Textnachrichten in den Kopf.
Und obwohl es Spaß macht, über solche Dinge nachzudenken, sind sie letztlich nur eines: Vorstellungen.
Es ist hingegen viel wichtiger, sich Gedanken über die Herangehensweise an Social Media Marketing zu machen, die es in Zukunft brauchen wird um potentielle Kunden via Social Media zu erreichen und zufriedenzustellen.
Social Media heute
Soziale Medien begannen als Versuch, Menschen miteinander zu verbinden – auch wenn sie sich nicht im selben Raum befinden.
2 Jahrzehnte nach der Einführung von MySpace, Facebook und Co. jedoch, erleben wir eine regelrechte Einsamkeits-Epidemie.
(economist.com, 2018)
In der obigen Grafik zeigt sich, dass Nutzer, die sich selbst als “Unglücklich” bezeichnen signifikant mehr Zeit auf Social Media Apps verbringen als solche, die sich selbst als “Glücklich” betrachten.
Es ist also einfach, den Schluss zu ziehen, dass soziale Medien unserer allgemeinen Glückseligkeit einen Abbruch tun.
Das kann unter anderem an folgenden Gründen liegen:
(Falsche) Werbung in Massen
Soziale Netzwerke wurden ursprünglich erfunden, um Dich mit anderen Menschen zu verbinden, egal wo Du Dich befindest, und um mit Freunden in Kontakt zu bleiben.
Mit dem Aufstieg der Social Media Plattformen bemerkten jedoch auch Unternehmen, sowie die klugen Köpfe hinter der Plattform selbst, wie viel Durchschlagskraft ein Netzwerk haben kann. Dies führte dazu, dass Unternehmen begannen Anzeigen für Unternehmen anzubieten, um mehr Umsatz zu erzielen.
Während soziale Netzwerke wissen, dass sie benutzerorientiert agieren, um ihre Zielgruppe und ihren Einfluss zu erhalten, müssen sie auch Werbung zulassen, um die Plattform selbst mit all seinen Funktionen weiterhin seinen Nutzern ermöglichen zu können.
Als Ergebnis haben wir jetzt eine Social Media Landschaft, die nicht nur Werbung beinhaltet, sondern leider auch viele unehrliche oder einfach schlechte Anzeigen verkraften muss.
Dies wiederum führte dazu, dass sich Plattformnutzer nicht mehr wohl fühlen und sich wieder nach einer persönlicheren, sozialeren Erfahrung sehnen.
Massenkommunikation
Was einst als Mittel galt um sich mit einzelnen Menschen zu vernetzen, ist nun zu einem Werkzeug der Massenkommunikation geworden.
Beim Schreiben des Textes eines Social Media Posts, stellen sich viele Autoren einen Raum voller Menschen vor, die diesen Post lesen werden. Das resultiert in einem riesigen Problem:
Heute sprechen Menschen auf Social Media nicht direkt mit Menschen. Sie sprechen mit einem ganzen Publikum – einer so genannten “Audience”.
Jedoch sind die Situationen, in denen wir als Gruppe vor einem Bildschirm sitzen und gemeinsam einen Post lesen doch eher selten.
Unternehmen > Mensch?
Beim Öffnen von Instagram, Facebook, oder jedem anderen sozialen Netzwerk ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die ersten paar Posts von keiner individuellen Person kommen. Sie kommen von Marken, Firmen und Organisationen.
Selbstverständlich ist das nicht falsch. Das wahre Problem ist hier eher die Herangehensweise: Häufig wird der Mensch-zu-Mensch Aspekt vernachlässigt, da ein Unternehmen weitaus mehr als eine Person ist.
Fehlende Authentizität
Zuletzt, aber vermutlich am wichtigsten: Viel Plattformen erleben einen signifikanten Abstieg in ihrer ursprünglichen Authentizität.
Social Media macht es unfassbar einfach, sich mit anderen zu vergleichen. Jedoch teilen die meisten Menschen nur die besten Momente ihres Tages und ignorieren negative Erfahrungen.
Das mag zwar angenehm sein, allerdings ist diese Repräsentation auch weit entfernt davon, realistisch zu sein und erleichtert es, sich unwohl zu fühlen, sollte das persönliche Leben im Moment eher schwierig sein.
Social Media in Zukunft
In den bisherigen Paragraphen haben wir 3 Dinge festgestellt:
- Das Social Media macht Nutzer nicht “happy”
- Bezahlte Anzeigen übersteigen native Inhalte (organische Reichweiten)
- Mensch-zu-Mensch Konversationen sind Mangelware
In den letzten Jahren haben wir eine Social Media Umgebung geschaffen, die nicht mehr so sozial ist, wie sie einst war, aufgrund der Missinterpretation von Unternehmen und Menschen, in Bezug auf den richtigen Einsatz von Sozialen Medien
Vielmehr ist es wie in einem großen Theater, in dem man versucht, seine Botschaft zu vermitteln, während man im Lärm der Massen ertrinkt.
Jetzt fangen wir langsam an, zurück zu rudern.
Viele Menschen haben erkannt, dass in der heutigen Social Media Landschaft ein Gefühl der realen Interaktion und der Zugehörigkeit fehlt.
Wir sehnen uns danach, mit echten Menschen und Gleichgesinnten zu sprechen – nicht mit unpersönlichen Marken, zu denen wir keine emotionale Bindung haben.
Dies führt uns zu dem einzig richtigen Ansatz für Social Media für die Zukunft:
Das Individuum steht im Zentrum der Kommunikation
Nach Jahren – oder auch Jahrzehnten, wenn wir offline Kommunikation inkludieren – voller unsegmentierter Massenkommunikation, fangen wir nun langsam an, das Wörtchen “Social” in Social Media wieder mehr zu beachten.
Als Gegenentwicklung zur Massenkommunikation wird es in den sozialen Medien darum gehen, persönliche Verbindungen, echte Beziehungen und Brücken von einem Menschen zum anderen aufzubauen.
Anstatt große, undifferenzierte Communities aufzubauen, wird ein viel persönlicherer Ansatz erforderlich sein, um eine nachhaltige Präsenz in der Social Media Welt der Zukunft aufzubauen.
Solltest Du Dich also immer noch auf Indikatoren wie Reichweite oder Followerzahlen konzentrieren, dann bist Du auf der falschen Schiene.
Einmal mehr ist die Qualität Deiner Follower und der Return On Investment (ROI), auch Kapitalrendite genannt, viel wichtiger als die Anzahl der Likes oder Abonnenten, die Du gewonnen hast, unabhängig davon, ob Du eine globale Marke oder ein skalierendes Startup bist.
Die Zukunft der beliebtesten Social Media Plattformen
Der Lebenszyklus eines sozialen Netzwerks
Ähnlich wie im berüchtigten Produktlebenszyklus haben historische Daten aus den letzten Jahrzehnten von Social Media gezeigt, dass sich auch im Social Media Marketing ein Muster ergibt – der so genannte Social Media Lebenszyklus!
Auch wenn es manchmal den Anschein hat, als würde ein Soziales Netzwerk über Nacht erfolgreich werden durchläuft eine neue Social Media Plattform verschiedene Phasen von der Einführung bis zum sozialen Tod.
Wir haben dieses Diagramm erstellt, um Dir das Verständnis dieses Phänomens zu erleichtern:
Das sind die 5 Stufen, welche eine Social Media Plattform durchläuft:
- Einführungsphase: Die Plattform wird den Benutzern vorgestellt und sie beginnen langsam, ihre Existenz zu registrieren. Benutzer laden andere Freunde ein und verwenden es als Kommunikationsmittel.
- Wachstumsphase: Die Plattform beginnt nun zu wachsen und fügt neue Funktionen hinzu. Die Nutzer-Registrierungen nehmen zu, die hinzugefügten Funktionen ebenfalls. Early Adopters gewinnen Einfluss auf der Plattform und Unternehmen bemerken deren Potenzial (ohne noch zu wissen, wie sie es wirklich nutzen sollen).
- Hype-Phase: Die Wachstumsgeschwindigkeit hat inzwischen zugenommen. In dieser Phase herrscht im Netzwerk ein derartiges Aufsehen, dass mehr Unternehmen und Vermarkter davon Notiz nehmen. Das Netzwerk wird für kommerzielle Zwecke verwendet.
- Reifephase: Das Netzwerk ist auf dem neuesten Stand. Dies bedeutet jedoch auch, dass kaum mehr Luft nach oben ist. Die Wachstumsgeschwindigkeit nimmt ab, einige Benutzer nutzen den Dienst bereits nicht mehr oder verlassen die Plattform.
- Rückgangsphase: Mehr Leute verlassen die Plattform, als sich neu zu registrieren. Ein berühmtes Beispiel hierfür ist das ehemalige Erfolgsbeispiel MySpace oder StudiVZ.
Social Media Lebenszyklus-Phase: Frühe Reifephase
Instagram definiert seine Mission wie folgt:
„Wir entwickeln Instagram, damit Du Momente durch Bilder in Echtzeit erleben kannst. Durch die Erstellung einer App zum Festhalten wichtiger Momente ermöglicht Instagram den Nutzern, diese miteinander zu teilen und Teil dieser Momente auf der ganzen Welt zu sein. “
Um es auf den Punkt zu bringen: Instagram möchte Menschen – ob bekannt oder nicht – auf der ganzen Welt miteinander verbinden.
Während wir uns von einem Massenansatz im Bereich Messaging abwenden, wird Instagram – die Definition einer Massenkommunikationsplattform – in den kommenden Jahren wahrscheinlich einen Niedergang erleben, sofern sie ihre Strategie nicht überdenken.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Engagement-Raten von Instagram wider:
(SocialInsider Data, 2019)
Obwohl die Anzahl der Instagram-Nutzer immer noch steigt, ist die durchschnittliche Engagement-Rate pro Beitrag seit Winter 2018 deutlich gesunken!
Dies ist übrigens genau der Zeitraum, in dem zunehmend begonnen wurde, Werbeanzeigen im Instagram Feed, Stories und Explore zu teilen.
Um dem mehr Nachdruck zu verleihen, sieh Dir diese Statistik an, die die erwarteten Werbeeinnahmen von Instagram Ads zeigt und wie die Kurve ab Q3 im Jahr 2018 stark zunimmt:
(Vox.com, 2019)
Die durchschnittlichen Engagement-Raten auf Instagram sinken genau zu dem Zeitpunkt, an dem die Anzeigenverkäufe – und damit auch die Anzeigenplatzierungen – steigen.
Dies bedeutet, dass das Wachstum von bezahlten Inhalten gegenüber organischen Inhalten die Benutzer von einer Plattform zu verdrängen scheint, was zeigt, dass organische Inhalte und damit echte Verbindungen zu echten Menschen immer wichtiger werden.
Social Media Lebenszyklusphase: Reifephase
Seit seiner Einführung im Februar 2004 ist Facebook die Definition einer Social Media Plattform und zieht von Minute zu Minute mehr Nutzer an.
Aber was einst der Schlüssel zum Erfolg war, ist heute nicht mehr garantiert.
Gemeinsam mit der Plattform altert auch Facebooks Publikum. Immer mehr ältere Menschen verwenden Facebook – und dies auch vermehrt um private Verbindungen einzugehen.
Die Demografie hat bereits 2019 die Entwicklung zu einem älteren Publikum gezeigt:
(Statista, 2019)
Die Schlüsselfrage lautet: Beschäftigen sich diese Benutzer tatsächlich mit den Beiträgen?
Nach mehr als 16 Jahren an der Spitze wurde Facebook mit sinkenden Engagement-Raten konfrontiert, ohne jüngere Generationen angezogen zu haben.
Funktionen wie integrierte Call-To-Action-Schaltflächen, Beitragsplanungen, präzises Targeting und das leistungsstarke Insights-Tool haben den nativen Charakter von Facebook geschwächt und ließen es eher zu einer Verkaufsplattform verkümmern.
Dies führte zu einer Trendwende.
Heutzutage stehen Menschen den Marken auf Facebook skeptisch gegenüber, da ihr Verkaufscharakter im Allgemeinen als störender Faktor wahrgenommen wird.
Infolgedessen hat Facebook seine Mission abgeändert.
Von „den Menschen die Möglichkeit zu geben, eine Gemeinschaft aufzubauen und die Welt näher zusammenzubringen“, zu „den Menschen die Möglichkeit zu geben (ihre Message) zu Teilen und die Welt zu öffnen (Inhalte zugänglicher) und vernetzter zu machen“, und bringt damit die direkte Eins-zu-Eins-Kommunikation in den Fokus sowie ihre Facebook-Gruppen als Priorisierung kleiner (lokaler) Communities gegenüber Massenkommunikation.
YouTube
Social Media Lebenszyklus: Hype-Phase
Von einer einfachen Videoplattform zum gigantischen Video-Universum: YouTube launchte mehrere Apps und Dienste, die auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtet sind, und bietet nun sogar an, Filme online auszuleihen oder zu kaufen.
Dabei wurde ein starker Fokus auf eine zukunftsorientierte Mobile-First Erfahrung gelegt.
Tatsächlich hat Video als Medium eine glänzende Zukunft vor sich: Bis Ende 2020 werden etwa 80% der Inhalte, die wir online konsumieren, Bewegtbild sein! (Fünf-Minuten-Marketing, 2019)
Dank dieser Herangehensweise haben Menschen YouTube als Sammelsurium für ihren Wissenstransfer und Entertainment erkoren.
YouTube hat unabhängigen Kreativen die Möglichkeit gegeben, ihr eigenes Ding zu machen und Videos nach ihren Wünschen zu erstellen.
Infolgedessen wird zu jeder Zeit eine Fülle hochwertiger Inhalte zu jedem denkbaren Thema geteilt.
Die Menschen reagieren darauf, indem sie schrittweise von Kabelfernsehen zu YouTube-Videos wechseln.
In Kombination mit der Tatsache, dass YouTube die zweitgrößte Suchmaschine der Welt ist, birgt es ein großes Potenzial für praktisch jedes Unternehmen.
Deshalb hat YouTube bereits die Schienen für eine noch erfolgreichere Zukunft gelegt.
Social Media Lebenszyklusphase: Wachstumsphase auf dem Weg in die Hype-Phase
LinkedIn war ohne Zweifel bereits in der Vergangenheit sehr zukunftsorientiert und entwickelte konstant jedoch sehr leise Feature über Feature, die es heute zu dem wichtigsten B2B-Netzwerk machen
Aber wie könnte die Zukunft von LinkedIn von strategischer Seite aussehen? Werfen wir einen Blick darauf!
Der Geschäftsstratege Ken Gosnell sieht die Zukunft dieser globalen Plattform im kleineren Rahmen: Eine zu mögliche Funktion ist „LinkedIn Local“. Sie würde es einfacher machen, Menschen in der eigenen Umgebung zu finden und sich direkt mit ihnen zu vernetzen. (Forbes, 2019)
Diese Entwicklung passt ideal zu der allgemeinen Richtung der Humanisierung, in die wir uns derzeit bewegen.
Dies wird der Plattform nicht nur mehr Vertrauen und Glaubwürdigkeit verleihen, sondern auch dazu beitragen, ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl zu schaffen.
Unser CEO Bettina äußert sich wie folgt dazu: “LinkedIn hat über die letzten Jahre sehr viel richtig gemacht und hat sich strategisch innerhalb seiner Nische weiterentwickelt ohne dabei zwei zentrale Aspekte zu vernachlässigen – die globale Vernetzung und die direkte Beziehung zueinander.
Einerseits rückt die Welt etwas näher zusammen, was neue Business-Möglichkeiten aufkommen lässt, andererseits wird die Massenkommunikation durch diverse Einschränkungen minimiert und der direkte Austausch durch private Nachrichten an Erst- oder Zweitkontakte gestärkt.
Ich persönlich denke, dass viele Unternehmer von Facebook auf LinkedIn flüchten werden bzw. auf den aktuellen Hype aufspringen wollen. Es liegt jetzt an LinkedIn diese Epidemie von lautem Marketing einzudämmen und nur wenn es die Plattform und unsere Marketing- sowie Verkaufsstrategien es schaffen die Vorteile der Plattform nicht in Nachteile zu verwandeln, dann werden wir auch länger etwas von dieser Plattform haben.”
Social Media Lebenszyklusphase: Growth
Pinterest ist die ideale Plattform für unsere konsumorientierte und wissensdurstige Gesellschaft.
Mit dem stetigen Wachstum der monatlich aktiven Nutzer und einem immerwährenden Hunger nach Inspiration der Nutzer stehen Pinterest in Zukunft alle Türen offen.
(Statista, 2019)
Bettina über Pinterest: “Pinterest ist die ideale Suchmaschine für jedermann und vor allem jederfrau, die gerne kauft, dekoriert, sich kleidet und bastelt. Es können sogenannte Boards erstellt und geteilt werden, was es weniger zu einem Sozialen Netzwerk macht, als zu einer idealen Sammelstelle für Informationen in Form von Produkten oder “How To”-Beiträgen.
Ich denke, dass die Zahlen Nutzerzahlen steigen werden, solange der Mensch ein Bedürfnis nach “mehr” verspürt. Von daher bietet sie sich als ideale Traffic-Quelle für Webseiten an, weniger jedoch um mit Menschen zu interagieren.”
Social Media Lebenszyklusphase: Maturity
Vor langer Zeit war XING im deutschsprachigen Raum der letzte Schrei. Dann begann XINGs internationaler Bruder LinkedIn seinen Anlauf und ist jetzt in Bezug auf Interaktionsraten noch erfolgreicher.
XING versuchte sein Bestes, um relevant zu bleiben, aber wenn zwei Plattformen mit einem äußerst ähnlichen Konzept miteinander konkurrieren, kann es nur einen Gewinner geben: LinkedIn.
Natürlich hat XING einen Wandel durchlaufen und treibt unter anderem mit der Tochterfirma kununu andere Stärken wie den New Work-Konzept-Ansatz voran, der sich in XINGs Falls unter anderem auf das Employer Branding konzentriert.
Da diese Änderung noch sehr neu ist, steht in den Sternen wie erfolgreich die Neupositionierung sein wird und welchen Platz XING in Zukunft einnehmen wird.
TikTok
Social Media Lebenszyklusphase: Growth
TikTok birgt ein riesiges Marketingpotential für jegliche Unternehmen. Tatsächlich gibt es über 500 Milionen monatliche Nutzer weltweit. Das macht TikTok zu einem der 10 beliebtesten sozialen Netzwerke. (Datareportal, 2019)
Aber TikTok wächst noch. Monatliche Downloads haben bereits jene der Konkurrenz überstiegen, wie in der unteren Grafik zu sehen ist.
(Guidetricks, 2019)
Obwohl TikTok wächst, hat es immer noch den Charakter einer weitgehend unberührten Plattform.
Bis heute wird es hauptsächlich von Privatpersonen, Influencern und einigen Prominenten verwendet.
Dies könnte auch auf die Neuheit zurückzuführen zu sein, durch den Unternehmen noch nicht wissen, wie sie strategisch vorgehen sollen, und nur zukunftsorientierte Agenturen mit dem Testen begonnen haben.
Werbung wurde außerdem noch nicht in jedem Land eingeführt, und die Werbekosten sind höher als auf anderen Plattformen, beginnend mit einem Tagesbudget von mindestens $20 auf Anzeigengruppenebene oder $50 auf Kampagnenebene.
Aber lasse Dich nicht von dieser Zahl täuschen. Derzeit sind die meisten erfolgreichen Kampagnen nur für die großen Marken auf dem Markt gedacht, die über ein 6-stelliges Kampagnenbudget verfügen.
Bettina über TikTok: “Wir sehen aktuell ein sehr großes Potential mit Influencer-Kampagnen im B2C-Bereich, diesem sowie gesponserte Hashtag-Challenges scheinen momentan den größten Mehrwert für Nutzer zu bringen. Kaum verwunderlich, steht bei der Plattform Kreativität, direkte Kommunikation und Entertainment im Vordergrund. Als zukünftige Plattform für Business sehe ich TikTok derzeit (noch) nicht.”
Verwandtes Thema: Der Ultimative Guide um TikTok für Dein Business zu Verwenden
Wie Du die Zukunft von Social Media meistern kannst
Um alle bisher genannten Punkte zusammenzufassen, ist Folgendes am wichtigsten zu betrachten:
In Zukunft werden Verbindungen von Mensch zu Mensch in sozialen Medien unvermeidlich sein.
Dies bedeutet, dass wir einen Weg finden müssen, der echte Beziehungen zu Menschen aufbaut und uns mehr auf den Einzelnen konzentrieren.
So können wir das erreichen!
Personalisierung ist der Schlüssel!
Marketing ist nicht mehr nur eine kreative Fähigkeit. Es ist auch ein Zahlenspiel geworden!
Deine Mission im Jahr 2020 ist es, die richtigen Daten zu sammeln. Noch viel mehr, auch daraus zu lernen und sie in Informationen umzuwandeln. Damit du bessere Unternehmensentscheidungen treffen kannst und dem (potentiellen) Kunden individuell das geben kannst, was er will und braucht.
Konzentriere Dich auf die Nutzer-Segmentierung als auf eine One-for-All-Nachricht!
1-zu-1 Kommunikation
Mache einen Schritt zurück und denke darüber nach, wie Du die meisten Deiner Freundschaften geschlossen hast.
Sehr wahrscheinlich hast Du mit diesen Personen selbst gesprochen, anstatt einfach einen gut besuchten Raum zu schreien und zu hoffen, dass jemand reagiert.
Genau dies wird in Zukunft die Strategie sein: Mit einem Publikum sprechen, das manchmal so klein wie nur eine Person ist, um wirklich eine Beziehung herzustellen.
Chatbots sind eine einfache Lösung, um Einzelgespräche aufzubauen, auf die ein echter Mensch in einem späteren Stadium zurückgreifen kann.
Ein Chatbot kann beispielsweise verwendet werden, um neue Benutzer auf einer Seite willkommen zu heißen und sie beim Auffinden der gesuchten Informationen zu unterstützen.
Im nächsten Schritt kann das Gespräch von einem tatsächlichen Menschen übernommen werden, indem individuelle Nachrichten gesendet und eine echte Verbindung hergestellt werden.
Chatbots können vollständig personalisiert werden. Mache Dir also keine Sorgen, dass sie sich roboterhaft anfühlen.
Kleine (Facebook) Gruppen
Ja, Facebook ist eine globale Plattform.
Das heißt aber nicht, dass Du es auch wie eine verwenden musst.
Da sich der Fokus in Zukunft auf kleinere, aber wiederum noch stärkere Communities verlagert, kann Facebook weiterhin verwendet werden, um genau diese zu etablieren.
Die Lösung besteht darin, nicht mehr nach einer Erweiterung Deiner Facebook Gruppe auf Tausende von Mitgliedern zu suchen.
Anstatt eine bestimmte Anzahl von Gruppenmitgliedern als Ziel Deiner Social Media Strategie zu setzen, entscheide Dich lieber für die Intensität der Beziehung, die Mitglieder fühlen sollen.
Zum Beispiel:
- Typ A: “Ich habe diese Gruppe bereits vergessen”
- Typ B: Der stille Beobachter
- Typ C: “Ich mag Gruppe und Content – also manchmal”
- Typ D: “Ich engagiere mich jeden Tag aktiv in dieser Gruppe”
Bestimmt hättest Du Dich für Typ D entschieden. Auf die meisten Gruppenmitglieder trifft jedoch Typ A oder B zu.
Unser Ratschlag: Sei wählerisch wenn es um Gruppenmitglieder geht und stelle Fragen, bevor Du sie hinzufügst!
Pro-Tipp: Idealerweise nutzt Du die Fragen auch um gleichzeitig die E-Mail Adresse Deiner potentiellen Kunden abzufragen und bietest ihnen einen Mehrwert als legale Form der Bestechung an.
Die Fragen sollten inhaltlich darauf abzielen richtige MEnschen von Betrügern zu unterscheiden und zu identifizieren ob die Person wirklich an Deinen Inhalten interessiert ist.
So kannst Du sichergehen, dass die Leute, die Deine Inhalte sehen möchten, das auch tun – Sie sind Deine wahren potentiellen Kunden.
Zusammenfassung
Immer wieder wurde nachgewiesen, dass sich die Social Media Landschaft ähnlich wie natürliche tektonische Platten in ständiger Bewegung befindet.
Eine Strategie, die gestern funktioniert hat, könnte Dein Geschäft heute zerstören.Eine neue Social Media Plattform könnte ohne Vorwarnung auftauchen und eine andere Deine hart erarbeitete Reichweite bzw. Abonennten dem Erdboden gleich machen.
Klar ist jedoch, dass eine Strategie, die darauf abzielt, echte und nachhaltige Beziehungen mit Menschen aufzubauen, die auch zeigt, dass Dir Deine Gemeinschaft auch wichtig ist, immer ein Gewinner sein wird!
Welches Netzwerk nutzt Du aktiv für geschäftliche und welches für den persönlichen Gebrauch?
Wie siehst Du die Zukunft von Instagram, LinkedIn, YouTube und Co?
Lass es uns in den Kommentaren wissen!
In den seltenen Fällen, in denen Networking-Künstlerin Bettina nicht gerade an einer ihrer neuen (Content) Ideen arbeitet, fokussiert sie sich auf die Verbesserung der Workflows und auf die Systematisierung aller Aufgaben, die unter das Kapitel „Dinge die keinen Spaß machen, aber erledigt werden müssen“ fallen. Sie glaubt daran, dass eine freundliches Miteinander einen weit bringen kann.
Vielleicht entdeckst Du sie ja als Keynote Speakerin auf einer Konferenz, Gastlektorin an Universitäten oder als Mentorin bei SartupLive und Greenstart (Klima- und Energiefonds Österreich).
Bettina beschreibt sich selbst als Foodie, Reise-Fanatikerin und wird von ihrem Team als aufrichtiger Leader angesehen, die jede Person, mit der sie zusammenarbeitet, ermutigt ihr höchstes Potential zu entfalten.
Ausgezeichneter Beitrag, vielen Dank
Dankeschön! 🙂